Dietmar "Didi" Schacht fiebert in jedem Spiel mit dem FC Schalke 04 mit. 70 Spiele absolvierte er Anfang der 1990er Jahre als Kapitän der Königsblauen für S04 und stieg aus der 2. in die 1. Bundesliga mit Schalke auf.
Dass S04 diesen Weg nicht zurückgehen wird - von Liga eins in Liga zwei - ist der 60-Jährige trotz des katastrophalen Auftritts in Hoffenheim (1:5) überzeugt. "Ich habe vollstes Vertrauen in die Verantwortlichen um Rouven Schröder und Peter Knäbel. Sie werden die richtigen Entscheidungen treffen, so dass Schalke am Ende 15. wird", betont Schacht einen Tag nach der Hoffenheim-Blamage gegenüber RevierSport.
Der Auftritt in Sinsheim hat aber auch dem Inhaber eines Fast-Food-Trucks, den auch gerne die Schalke-Verantwortlichen besuchen, stark zugesetzt. "Das hat weh getan. Ich konnte kaum auf das TV-Bild schauen. Wir müssen ja schon nach 30 Sekunden hinten liegen. Das war mehr als desolat und ein Auftritt, der eines FC Schalke 04 nicht würdig war. Jeder einzelne Spieler, der auf dem Platz stand, muss sich hinterfragen", betont Schacht.
Dass Frank Kramer nun beurlaubt wurde, ist für Schacht keine Überraschung. "Nach so einem Spiel und dem bisherigen Saisonverlauf war das eigentlich abzusehen. Auch wenn Kramer ein netter Mensch ist und 24 Stunden für den FC Schalke 04 gelebt, gearbeitet hat, hat es leider nicht gereicht. Er hat aber auch Pech mit Verletzungen wie der von Rodrigo Zalazar gehabt. Ich hoffe, dass sein Nachfolger mehr Glück hat", sagt Schacht.
Man darf nicht absteigen! Es wäre für die Fans eine Katastrophe und finanziell tragisch. Jetzt müssen alle wieder anpacken und sich gegen alles wehren - für den FC Schalke 04!
Didi Schacht
Und wer soll Kramer-Nachfolger werden? Schacht hat da eine Idee, die aber eher unrealistisch ist. Schacht antwortet: "Einer, der Schalke lebt, der die Fans mitnimmt. Steffen Baumgart wäre der ideale Trainer gewesen. Aber diese Option haben die Verantwortlichen leider schon vor Jahren verschlafen. Mike Büskens wäre natürlich eine Option, ich könnte es mir vorstellen, dass er das wieder macht. Die Frage ist nur, ob Mike es auch machen will? Er sagte ja nach dem Aufstieg, dass es das für ihn als Schalke-Trainer gewesen sei. Und Thomas Reis? Er kennt das Ruhrgebiet. Er weiß, was hier gefordert ist."
Viel wichtiger als ein neuer Trainer ist für Schacht die Einstellung der Spieler. Diese sollen endlich verstehen, was es heißt für den FC Schalke 04 zu spielen. "Wir sind aktuell die Schießbude der Liga. Das ist erschreckend, was die Abwehr, einschließlich des Torhüters, leistet. Jetzt ist die Mannschaft gefordert, jeder muss sich hinterfragen, was er gespielt hat", betont Schacht. Sein Schlusssatz: "Man darf nicht absteigen! Es wäre für die Fans eine Katastrophe und finanziell tragisch. Jetzt müssen alle wieder anpacken und sich gegen alles wehren - für den FC Schalke 04!"